NWA 7335

Ein sehr feiner Oktaedrit, bei dem das Kamazit nicht in geraden Balken vorliegt, sondern in einer seltsam zopfartig verschlungenen Form. Zudem sind in den plessitischen Bereichen winzige oktaedrische Mikrostrukturen zu erkennen, die in anderen Eisenmeteoriten so nicht vorkommen. Erst unter dem Mikroskop erschließt sich der Detailreichtum dieser Bereiche vollständig. Man könnte hier fast schon von einer fraktalähnlichen Struktur sprechen, bei der sich die makroskopischen Formen im Kleinen wiederholen.
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Taza (NWA 859)

Ein äußert interessantes Stück mit zwei klar getrennten Bereichen. Die unterschiedliche Orientierung der Spindeln in beiden Hälften legt nahe, dass es sich um zwei Kristallindividuen handelt. An der Grenzfläche haben sich massive Kamazitbündel gebildet.
Wahrscheinlich war die Grenzfläche sowohl Kristallisationskeim als auch Barriere für den Nickeltransport, und hat dadurch zunächst die Kristallisation beinflusst und später die Diffusion und damit den üblichen Entmischungsprozess abgewandelt.
NWA 5804

Ein äußerst ungewöhnliches ungruppiertes Eisen, bei dem zunächst angezweifelt wurde, ob es sich überhaupt um einen Meteoriten handelt.
Auch unter dem Mikroskop zeigt sich kein Widmanstättensches Gefüge, sondern eine körnige Struktur aus hellem Taenit zusammen mit dunklerem Kamazit und viele Grafiteinschlüsse.
Canyon Diablo

Ein etwas untypischer Canyon Diablo.
In der Mitte ein schöner großer Troilit, umgeben von Schreibersit. Die Schreibersitbänder gehen über in die dunklen Taenitgrenzen zwischen den Kamazitbereichen und laufen als gezackten Linien nach außen. Sie bilden keine vertiefen Risse, sondern sind relativ plan zur Oberfläche.
Das Ganze ist nicht geätzt, sondern spiegelnd poliert, was mir in diesem Fall auch als die bessere Wahl erscheint. Ätzen wäre wohl hier zuviel des Guten gewesen.
NWA 6163

Ein wirklich spektakuläres Eisen, das viele interessante Merkmale zeigt:
  • Einen gut erhaltenen, durch Hitzeeinwirkung rekristallierten Rand.
  • Kamazitinseln mit deutlichen Neumannlinien, wechseln sich ab mit plessitischen Bereichen.
  • Zahlreiche Troiliteinschlüsse, teilweise umrandet von Chalcopyrit
  • Vor allem aber seltsame Löcher, zum Teil noch gefüllt mit Quarzkörnen aus dem Wüstensand.
Alles in allem ein ganz spezieller Meteorit

Canyon Diablo

Im Vergleich zu den meisten Canyon-Diablo Funden sind die Stücke vom Kraterrand extrem starken Hitze- und Schockeinwirkungen ausgesetzt gewesen. Durch die damit verbundene Rekristallisation wurde das Widmanstättensche Gefüge an manchen Stellen teilweise ausgelöscht und ist dort nur noch schemenhaft zu erkennen. Die dunklere Einschlüsse aus Cohenit, die sich durch die Schockeinwirkung entlang der ursprünglichen Kamazitbalken gebildet haben, treten dadurch umso kontrastreicher hervor.
Boguslavka

Dieser Hexaedrit zeigt in zweifacher Weise die extremen Einfüsse, denen ein Meteorit ausgesetzt ist: Enorme mechanische Kräfte und starke Temperaturschwankungen.

Die schönen Neumannschen Linien (hier in zwei Richtungen) treten nach starker Schockeinwirkung zu Tage und der rekristallisierten Rand ist durch extreme Hitzeeinwirkung zustande gekommen.
Henbury

Auch hier hat die starke Erhitzung zu einem schönem rekristallisiertem Rand geführt.
Imilchil

Ein relativ neuer Wüstenfund mit vielen schönen Neumannlinien
Hier ein Endcut mit beachtenswerten Schockdeformationen.
Durch die extremen Kräfte beim Aufprall wurden die (sonst geraden) Neumannlinien deutlich verbogen.
 
NWA 2677

Das Nebeneinander von verbogenen Linien direkt neben völlig ungestörten in diesem seltenen Wüsteneisen ist außergewöhnlich und könnte darauf hindeuten, dass die Deformation in diesem Fall nicht durch Schockeinwirkung beim Impakt entstanden ist (wogegen auch das geringe Gewicht spricht) sondern schon irgendwann in der Entstehungsgeschichte dieses Eisens passiert ist.
 
Tishomingo

Tishomingo ist ein ziemlich außergewöhnlicher Meteorit.
Er enthält wesentlich mehr Martensit (tetragonal verzerrtes Nickeleisen) als bei seinem hohen Nickelgehalt zu erwarten wäre. Auch die Struktur des Gefüges ist ungewöhnlich (Taenit-Einkristall). Verschiedene Schock und Temperatureinflüsse bei seiner Entstehung haben diese interessante und einzigartige Textur entstehen lassen.
Tambo Quemado

Die dunkleren Einschlüsse bestehen aus Schreibersit
und sind umgeben von Hüllkamazit.
Gebel Kamil

Das "neue" ägyptische Wüsteneisen.

Auch hier sieht man die von Kamazit umgebenen Schreibersit-einschlüsse. Ein langer nadelförmiger Einschluss sticht dabei besonders heraus.

Gebel Kamil zeigt makroskopische eine ataxische Struktur.
Deutlich zu sehen auch an den schön ausgeprägten Schlierenbändern. Unter dem Mikroskop (rechts) sieht man allerdings die Mikro-Widmanstättenschen Gefüge der plessitischen Matrix.
Odessa mit interessanten Einschlüssen:



  1. Troilit
  2. Graphit
  3. Schreibersit
  4. Cohenit
  5. Kamazit
  6. ....
      naja,
      Kruste halt.

Hier nochmal der Cohenitsaum:



Von links nach rechts:
Schreibersit - Cohenit - Kamazit
Toluca

Auch diese beiden Stücken zeigen all die Ausprägungen, die man im Odessa oben gesehen hat. Zudem schaut ein kleiner meteoritischer Wolperdinger von rechts in eine der Scheiben. :-)




Gibeon



Laguna Manantiales



Gan Gan



Sikhote Alin



Muonionalusta



Dronino

Linien und Winkel
Verläuft der Schnitt parallel
zu einer der Oktaederebenen,
ergeben sich 60° Winkel
zwischen den Kamazitbalken.


Links: Glorieta Mountain (Om)
Ein Stück aus dem Eisenbereich dieses Pallasiten.

Rechts: Eine Detailaufnahme aus einem Muonionalusta (Of)
Verläuft der Schnitt senkrecht
zu einer der Oktaederachsen,
so ergibt das 90° Winkel.



Cape York (Om)
Taza (Opl)

Die Kamazitbalken sind so schmal, dass sie makroskopisch
keine durchgängigen Linien mehr bilden.

Wenn man reinzoomt, sieht man allerdings,
dass auch plessitisches Eisen oktaedrisch ist:

Mundrabilla (Om)

Hier hat man beides:

Neben den, für Oktaedrite üblichen Kamazitbalken...



...auch feine Neumannsche Linien

Und dieser schön glatt polierte ataxische
Chinga hat nun gar keine Linien mehr.

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