Eine schöne Scheibe des Seymchan Pallasiten.

Im Gegensatz zu den üblichen Scheiben, mit vorwiegend größeren Olivinen, zeigt dieses Exemplar daneben auch noch den Übergang zu einer fast schon mesosidertitartigen Struktur mit winzigen Olivinsplittern.

Ein dünnes Scheibchen Imilac. Klein aber fein.


Auf der einen Seite dominiert im Zentrum das Nickeleisen,
umrahmt von durchscheinenden Olivinen.

Auf der anderen Seite sind fast nur noch die Olivine zu sehen.

Imilac als Ganzes

Eisenskelett, weitgehend entkernt
von den Olivinbestandteilen

Brenham Pallasit

Mit Olivinen in den Ampelfarben
rot - gelb - grün

Noch ein Pallasit ?
Nein. Das ist noch nicht mal ein Meteorit!

Shirokovsky wurde allerdings ursprünglich als solcher angesehn und gehandelt. Die Analysen sprechen jedoch eine deutliche Sprache. Dieses Material ist niemals im All gewesen. Der Ursprung liegt allerdings immer noch weitgehend im Dunkeln und die Herkunft scheint etwas dubios. So ziemlich alles spricht für eine künstliche Herstellung.
Zwei von der gleichen Sorte?
Weit gefehlt. Auch hier ist ein irdisches Exemplar dabei.

Rechts Meteoright: Ein echter Meteorit. Der Mesosiderit NWA 2932

Links Meteowrong: Putorano "gediegenes Eisen" vom Putorana Plateau in Russland.

Nur sehr selten ist irdisches Eisen in dieser Form in der Natur anzutreffen.
Es kann z.B. durch eine Art natürlichen Hochofenprozess entstehen, bei dem das Eisenoxid im Magma beim Durchtritt durch Kohlenflöze zu gediegenem Eisen reduziert wird.
Zwei ganz verschiedene Klassen?
Keineswegs. Das sind beides Pallasite.
So unterschiedlich sie auch aussehen, tragen beide diese Bezeichnung zu Recht.

Rechts: Seymchan - Die Olivineinschlüsse grenzen sich noch deutlich von der Nickel-Eisen Matrix ab.

Links: Huckitta - Eisen und Nickel haben sich im Laufe der Jahrtausende in Hämatit und Magnetit umgewandelt.

Tja, nichts ist für die Ewigkeit gemacht.

Silikatreiche Eisen

Ausschlaggebend bei der Genese der Eisenmeteorite sind die sehr langsamen Diffusionsprozesse,
welche ihre Ursache in dem allgegenwärtigen Bestreben der Natur nach einem Zustand niedrigster Energie haben.
Zunächst entsteht so das Widmannstätten'sche Gefüge, aber bei noch niedrigeren Temperaturen
bilden die im Eisen vorhandenen Silikate isolierte, sogenannte winonaitische Bereiche.
Durch diese Trennung wird die Oberflächenenergie minimiert, weil sich die Grenzflächen zwischen Eisen und Silikat verringern.
"Silicated Irons" sind also die Bindeglieder zwischen Eisenmeteoriten und Winonaiten.
Toluca B

Neben dem "normalen" Toluca gibt es auch silikatreiche Übergangsbereiche wie hier. Links oben, über dem noch weitgehend ungestörten Widmannstätten´schen Gefüge ein Bereich mit Silikat. Dieser ist erst lange nach der Bildung der Widmänner entstanden.

Detailaufnahme rechts: Bildung von Silikatkörnern um die Grenzflächen klein zu halten. (Metastabiler Zustand im Diffusionsgleichgewicht)
Auch von Campo del Cielo gibt es viele silikatreiche Stücke.

Die Silikate haben isolierte Bereiche gebildet und das Eisen befindet sich teilweise bereits im Anfangszustand einer Umkristallisierung und Resorbtion des Taenits.

Rechts: Zwei widerstreitende Kräfte erzeugen interessante Strukturen. Das Bestreben nach Energieminimierung will die Lücke zwischen den Silikatbereichen schließen, aber stärkere (evtl. mechanische) Kräfte treiben sie auseinander.




Zagora

Hübsches Endcut
in dem viel zu sehen ist
Das neue Wüsteneisen NWA 5549

Die Individuals dieses neuen Eisens wurden anfänglich für Ziz gehalten. Wenn man es aufschneidet, treten die Unterschiede allerdings zutage.
Der sehr eisenhaltige Winonait NWA 4024

Schöne Mischung aus geätztem Eisen und rötliches Silkat.
Die Kamazitbalken sind extrem schmal. (<0,2 mm)

Obwohl dieser Meteorit als Winonait klassifiziert wurde, hätte man ihn auch als Eisen mit winonaitischen Bereichen einstufen können.

Insofern ein schönes Beispiel für die "Silicated Irons" als Bindeglied zwischen Eisen und Winonaiten.

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